Abendliches Shooting im Hotelpark
Am frühen Abend fand dann nochmals ein Shooting nur mit dem Brautpaar und den Trauzeugen statt. Kurz vorher hatte es geregnet und der Himmel war immer noch wolkenverhangen. Ich persönlich finde solche leicht dramatischen Wolkenstimmungen immer toll und habe die Wolken in Lightroom auch entsprechend herausgearbeitet. Es ist mir aber durchaus klar, dass nicht alle Leute meine Begeisterung für dunkle Wolken teilen, gerade für eine Hochzeit. Grundsätzlich habe ich die Gesamtkomposition Richtung dramatisch getrimmt; die Leute im Vordergrund sind geblitzt und der Hintergrund eher dunkel belichtet. Dazu wieder mit Vignette gearbeitet und zusätzlich auch noch mit warm/kalt Kontrast: Vordergrund, d.h. Personen hell und warm, Hintergrund, d.h. Landschaft dunkel und kühl. Dabei habe ich bewusst einen leicht «künstlichen» Bildeindruck in Kauf genommen bzw. sogar forciert; es sollten keine 0815-Bilder werden, sondern Eyecatcher, die ploppen. Aus fotografischer Sicht sind dies meine liebsten Bilder des ganzen Tages.
Da nun alle schon ein bisschen lockerer waren, wurde viel herumgealbert. Gerade diese spontanen «Zwischenschüsse» geben noch ein bisschen Salz in die Suppe.
Restaurant
Während des Abendessens im Restaurant hatte ich natürlich wieder mit denselben Einschränkungen (meiner Pentax 645D) zu kämpfen wie schon der Kirche: Schummeriges Licht, hohe Kontraste und sich bewegende Menschen. Ich habe mich deshalb auf ein paar Schlüsselmomente konzentriert und darauf gebaut, dass die anderen Fotografen mit Ihren modernen high-ISO-fähigen KB-Spiegelreflexkameras die Portraits und Schnappschüsse abdecken. Hin und wieder habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und z.B. die tanzenden Paare mit 2 Sek. Belichtungszeit aufgenommen (natürlich vom Stativ aus). Das ergab teilweise nette Stimmungsbilder mit Wischeffekt.
Bilder vom nächtlichen Heissluftballon-Steigen
Als krönender Abschluss der Feierlichkeiten wurden kurz vor Mitternacht vom Hotelpark aus noch Himmelslaternen fliegen gelassen. D.h. stockdunkle Nacht und grell erleuchtete Himmelslaternen, dazu alle und alles in Bewegung. Nicht die geringste Chance, auch nur ein einziges scharfes Foto zu machen ohne abgesoffene Schatten oder ausgefressene Lichter. Natürlich hätte ich einfach alles totblitzen können, aber das hätte dann eher nach Begräbnis/Gruselkabinett ausgesehen statt nach ausgelassener Hochzeitsgesellschaft. Also habe ich alle technischen Kompromisse beiseite geschoben und mich einfach auf die Stimmung konzentriert. Konkret heisst das, ab Stativ (damit wenigstens der Hintergrund scharf ist), Belichtungszeit von mehreren Sekunden (damit auch der Himmel noch etwas Zeichnung bekommt) und Aufhellblitz (um die Personen im Vordergrund hervorzuheben).
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