Gruppenbilder vor der Kirche
Nach den technischen Schwierigkeiten in der Kirche konnte die 645D ihre Stärken bei den Gruppenaufnahmen draussen vor Kirche voll ausspielen. Da der Abstand je nach Gruppengrösse doch sehr variierte und ich auch öfters sowohl meinen Standort als auch die Perspektive gewechselt habe, entschloss ich mich, auf die Benutzung des Stativs zu verzichten und habe Freihand gearbeitet. Zur Vermeidung von unschönen Schlagschatten in den Gesichtern habe ich die Leute im Schatten platziert; und damit der Kontrast zum sonnigen Hintergrund nicht zu gross wurde, kam der Blitz dezent zum Einsatz.
Es waren die klassischen Hochzeitsbilder: Brautpaar alleine, dann mit den Trauzeugen, dann mit der Familie der Braut, bzw. des Bräutigams etc. etc. Bei diesen Bildern habe ich – da hat mein Bekannter ganz recht – sehr auf den Hintergrund geachtet und diesen auch in Lightroom ziemlich «optimiert»: Dunklen Balkon aufgehellt, Himmel abgedunkelt und Wolkenstruktur herausgearbeitet, Blumen farblich noch nachgesättigt, stürzende Linien begradigt etc. etc. (siehe oben). Wenn ich ehrlich bin, habe ich deutlich mehr Zeit für den Hintergrund aufgewendet als für die Personen auf den Bildern (das Brautpaar war aber auch von Haus aus sehr fotogen und die Braut perfekt geschminkt). Um den Fokus trotzdem auf die Personen zu lenken, habe ich häufig mit einer Vignette gearbeitet, d.h. die Bildränder etwas abgedunkelt. Siehe dazu meine Erläuterungen zur Nachbearbeitung im Abschnitt «Fazit». Und natürlich immer mit (nahezu) Offenblende, um ein schönes Bokeh zu erhalten und die Personen optisch vom Hintergrund zu trennen.
Einzig beim Foto aller Gäste, schätzungsweise 100 Leute, hatte ich ein Platzproblem. Selbst mit meinem 35mm (das ja dem Bildwinkel einer 27mm-Kleinbild-Brennweite entspricht) und meinem erhöhten Standort auf einem Mäuerchen war es unmöglich, alle Leute aufs Bild zu kriegen. Zum Glück funktioniert die Panoramafunktion in Lightroom deutlich besser als die HDR-Funktion, sodass als Ergebnis ein Panorama aus drei zusammengesetzten Bilder entstanden ist.
Auch so ein Anfängerfehler meinerseits, der mir erst in der Nachbearbeitung aufgefallen ist: Der Bräutigam sollte eigentlich seine Liebste anhimmeln und nicht zum Fotografen schauen. Die Braut macht es perfekt.
Apero nach der Trauung
Nach der kirchlichen Zeremonie stand für alle Gäste ein riesiges Apero-Buffet zur Verfügung mit salzigen, süssen und sogar gesunden 🙂 Leckereien. Zum Glück war ich die meiste Zeit mit den Gruppenfotos beschäftigt, ansonsten hätte ich mich wahrscheinlich bereits am Nachmittag gnadenlos überfressen… Der Einsatz des Blitzes bei den Food-Bildern war allerdings ein Fehler, bzw. hätte wenn schon viel dezenter erfolgen müssen. Die Bilder wirken zu grell und haben teilweise deutliche Schlagschatten.
Ein kleiner Höhepunkt war dann das Fliegenlassen von weissen Tauben. Dabei ist es trotz strategisch günstiger Positionierung ziemlich Glückssache, ob man am Ende die Tauben einigermassen fotogen eingefangen hat oder bloss einen leeren Himmel mit ein paar Schwanzfedern am Bildrand auf der Speicherkarte findet. Immerhin ist wenigstens die Taube der Braut recht gut drauf, diejenige des Bräutigams ist schon rechts aus dem Bild rausgeflogen…
Ein weiterer Blickfang kam kurz danach angeröhrt: Ein alter türkisfarbener 50er-Jahre Dodge fuhr auf den Hof, um den Fahrzeugkonvoi der geladenen Gäste auf dem Weg ins Restaurant anzuführen, natürlich mit dem Brautpaar drin. Ich hatte kurz die Idee, unterwegs das Führungsfahrzeug von unserem Auto überholen zu lassen und dabei dynamische Mitzieher zu schiessen, während das Brautpaar aus dem Fenster winkt. Aber bei dem hohen Verkehrsaufkommen an diesem schönen Sommersonntag wäre es zu gefährlich gewesen. Naja, Idee ist im Hinterkopf gespeichert für die nächste Gelegenheit.
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