Ein paar Anmerkungen zur Fototechnik. Wie üblich war ich mit der Pentax 645D und den Objektiven 3.5/35mm, 2.8/90mm MACRO und 2.8/150mm unterwegs (wobei ich das 150mm so gut wie nie gebraucht habe), dazu natürlich Pol-, Neutraldichte- und Grauverlaufsfilter. Was ich in diesem Urlaub nicht dabei hatte, war mein Gitzo-Stativ. Das ist natürlich ziemlich ungewöhnlich für mich, der ich ja ein unermüdlicher Stativ-Verfechter bin (siehe dazu auch meine kleine Serie Eine_Lanze_brechen_für_das_Stativ ). Grund dafür war unser Flugtarif. Wie im ersten Beitrag erwähnt, sind wir mit dieses Mal mit EasyJet geflogen; im Basistarif sind da nur 15kg Gepäck inbegriffen – für beide Personen zusammen! ICH hätte das Stativ ja trotzdem da irgendwie reingewurstelt, aber meine Frau hatte da eine leicht andere Prioritätenzuordnung… 😉 . Mein kleines Berlebach Holz-Ministativ jedoch hatte problemlos Platz im Koffer; den relativ schweren Arcaswiss-Stativkopf habe ich abgeschraubt und in den Fotorucksack gepackt (Handgepäck).
Natürlich bedeutete dies , dass ich vor Ort Kompromisse eingehen musste. Gerade in den auch tagsüber teilweise recht schummerigen, engen Gassen der Altstadt musste ich mit Offenblende und ISO 400 fotografieren, um Freihand überhaupt einigermassen verwacklungssichere Verschlusszeiten zu erreichen. Dies hatte dann sogar Auswirkungen bis zur Nachbearbeitung am Computer zuhause. Eigentlich bin ich es gewohnt, dass alle Bilder aufgrund des Stativs immer knackscharf sind und kümmere mich nach der Aufnahme gar nicht mehr gross darum. Dieses Mal musste ich bei jedem Bild überprüfen, ob es auch tatsächlich scharf genug ist, um eine Weiterverarbeitung zu lohnen. Das Berlebach Mini-Stativ hatte ich v.a. am letzten Abend bei den Langzeitbelichtungen im Einsatz. Die Mauer der Uferpromenade entlang war ein perfekter Platz für den Zwerg. Was auch ganz gut geklappt hat (in Lightroom), war ein aus vier Freihandaufnahmen zusammengefügtes Panorama des Golfes von Neapel (siehe auch Titelbild).
Apropos enge Gassen: Der erste Reflex ist der Griff zum Weitwinkel, denn „eng“ bedeutet „nicht viel Platz/wenig Abstand“, also Weitwinkel, damit alles bzw. möglichst viel aufs Bild kommt. Dass kann funktionieren, muss aber nicht. Mit einem Weitwinkel ist z.B. fast unmöglich, den Himmel nicht mit aufs Bild zu bekommen. Da die Belichtung auf die dunklen Gassen abgestimmt ist, frisst der Himmel so gut wie immer aus (und HDR mag ich nicht… 😉 ). Ich habe deshalb auch viel mit dem 90mm fotografiert. Damit wird die Bildaussage konkreter und die Bildwirkung irgendwie konzentrierter – und der Himmel ist weg…
Zum Abschluss noch ein paar Bilder des Rückfluges. Dieses Mal hielt ich die Kamera bereit und konnte aufgrund des guten Wetters und einer – einigermassen – sauberen Fensterscheibe ein paar Luftaufnahmen schiessen. Am faszinierendsten finde ich es ja, wenn man über bekanntes Gebiet fliegt. Die Zuordnung aus der Luft, wo was genau ist, fällt manchmal erstaunlich schwer. Umso befriedigender ist es, wenn man dann z.B. plötzlich erkennt „Hey, das da unten ist Pfäffikon mit dem Pfäffikersee, da arbeite ich“. Kurz nach dem Start flog unsere Maschine auch einen schönen Bogen über die Stadt Neapel, sodass wir einen perfekten Ueberblick über die Stadt und den Golf von Neapel bekamen. Natürlich sind durch eine Plexiglasscheibe hindurch geschossene Fotos ziemlich flau und vor allem in den Randbereichen extrem verzerrt und unscharf. D.h. erstens möglichst immer möglichst mittig durch die Scheibe fotografieren (also z.B. wieder mit dem 90mm statt einem Weitwinkel) und zweitens die Regler „Klarheit“ und „Dunst“ in Lightroom recht grosszügig benutzen 🙂 .
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