Napoli Feb 2019 – 3. Tag Sorrento

Der Wetterbericht gestern hatte recht behalten: Die Temperatur war um fast ein halbes Grad gestiegen und der Wind wehte nur noch mit Sturm- statt Orkanstärke… 😉

Optimistisch machten wir uns also mit dem Zug auf den Weg nach Sorrento. Die Regionalbahn Circumvesuviana folgt dem Bogen, den der Golf von Neapel macht, bis Sorrento und passiert dabei auch Herculaneum und Pompeji. Bis nach Sorrento dauert die Fahrt eine gute Stunde. Wobei der Begriff „Zug“ etwas irreführend ist; vom Sitz- und Fahrkomfort her ist es eher eine etwas zu gross geratene Strassenbahn. Die Fahrpreise sind dafür aber eher auf der günstigen Seite: EUR 3.90 für eine einfache Fahrt Neapel-Sorrent.

Vor vier Jahren waren wir schon einmal in Sorrent, allerdings im September. Damals kam man in den Gassen kaum vorwärts vor lauter Touristen und die freien Plätze in den Bars und Cafés waren heiss umkämpft und innert Sekunden wieder besetzt. Jetzt im Februar erhofften wir uns eine deutlich entspanntere Situation. Als wir in Sorrento aus dem Zug stiegen, ein erster Schreck: Ca. 1’000‘000 aufgeregt schnatternde und wild mit Selfiesticks fuchtelnde Japaner entstiegen mit uns dem Zug und schwemmten uns Richtung Stadtzentrum. Wiederstand zwecklos. Einzige Rettung war Mitschwimmen und sich bei der erstbesten Gelegenheit in eine Bar retten und erstmal bei „Cake morbido al cioccolato“ und „caffè“ wieder zur Ruhe kommen. Puh… 🙂

Dieses Mal wollten wir auch etwas die Umgebung von Sorrento erkunden, um etwas von der fantastischen Landschaft mitzubekommen. Wir wurden nicht enttäuscht: Beim „Bagni Regina Giovanna“ fanden wir eine wildromantische Felsenküste, die durch die donnernde Brandung deutliches Uebergewicht Richtung „wild“ erhielt. Im Sommer scheint es ein beliebter Badespot zu sein, unter den aktuellen Bedingungen wäre es eher weniger ratsam, ins Wasser zu steigen.

Bagni Regina Giovanna
Die Brandung beim Bagni Regina Giovanna
Kaum ausserhalb des geschäftigen Sorrento findet man romantische Pfade zur Küste.
Sorrento
Knorriger, gestutzter Olivenbaum
Sorrento
Orangen, Mandarinen und v.a. Zitronen sind das Markenzeichen der Halbinsel von Sorrent
Sorrento
Südländische Architektur ist einfach nur schön.

Ich wäre am liebsten stundenlang dort geblieben und hätte hinter jeden Felsvorsprung geguckt, ob sich nicht noch ein tolleres Motiv dahinter verbirgt. Aber ich glaube, ich hatte bereits erwähnt, dass meine Frau mit Wind und Kälte…, na ihr wisst schon… Also wieder zurück nach Sorrent und durch die malerischen Gassen gestreift. Die Japaner waren nirgends mehr zu sehen (die waren wahrscheinlich schon nach Barcelona oder Paris oder London weitergereist…) und auch sonst hatte es sehr wenig Leute/Touristen. Eigentlich hatten wir ja genau darauf gehofft, aber jetzt mussten wir feststellen, dass ein Touristenmagnet wie Sorrento ohne Touristen etwas gespentisch wirkt. Ca. dreiviertel der Läden, Restaurants und Hotels waren geschlossen und, wie in Italien üblich, regelrecht verrammelt.

Sorrento
Zentrum von Sorrento, hier noch MIT Touristen
Sorrento
In Sorrento lernt man, dass es kein Produkt gibt, dass sich nicht irgendwie auch in Zitrone realisieren liesse…
Sorrento
Lecker lecker…
Sorrento
Ganz ehrlich: Wenn Produkte AUCH japanisch angeschrieben sind, finde ich das ja durchaus lustig und geschäftstüchtig. Wenn die Waren aber NUR in japanisch angeschrieben sind, hm.. also, ich weiss nicht…

Trotz allem Herummäkeln muss gesagt werden, dass die Halbinsel Sorrent und der Ort Sorrento jederzeit einen Besuch wert sind; nicht umsonst ist die Region ein Touristenmagnet!

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