Prag – Fazit

Hier noch ein kleiner Nachtrag, bzw. ein kurzes Fazit unseres Trips nach Prag inkl. ein paar  Fototips.

Reisezeit

Wir waren Mitte März in Prag, da ist das Wetter ähnlich „variabel“ wie bei uns zuhause in der Nordschweiz. D.h. man muss sich auf alles einrichten, von warmer Frühlingssonne bis zu frostigen Schneeschauern und eisig-glitschigen Pflastersteinen. Wenn man, wie wir, den ganzen Tag zu Fuss unterwegs ist, unbedingt auch Handschuhe und Mütze nicht vergessen. Und wenn wir schon bei der Kleidung sind: Gutes Schuhwerk ist wichtig. Das wird zwar standardmässig in jedem Reiseführer für jede Stadt der Welt gepredigt, aber in Prag ist es auch tatsächlich sinnvoll. Praktisch die gesamt Innenstadt ist gepflästert, was mit der Zeit ganz schön auf bzw. in die Füsse geht, wenn man zu leicht besohlt unterwegs ist.

Pflästerung
Pflästerung

 

Aufenthaltsdauer

Natürlich kann man auch nur für ein verlängertes Wochenende nach Prag reisen, aber die Anzahl an Sehenswürdigkeiten und kulturellen Anlässen ist immens. Eigentlich sollte man den Aufenthalt so lange ausdehnen, wie man es sich einrichten kann. Langweilig wird es einem bestimmt nicht; weder tagsüber noch abends.

Hradschin
Hradschin

 

Touristen

Obwohl Nebensaison und vom Wetter her nicht so berauschend, war es tagsüber teilweise schon recht voll in den Strassen. Aufgefallen sind uns vor allem Jugendgruppen mit bis zu 30 Leuten, v.a. aus Italien und Spanien. Aufgefallen nicht nur deshalb, weil es mit Abstand die Lautstärksten waren :-), sondern auch aufgrund ihrer Anzahl. Schülerreisli nach Prag – ein neuer Trend? Trotzdem war es für einen Touristenmagnet wie Prag ganz angenehm. Auch abends in den Restaurants hatte es meistens ohne Reservationen genug Platz. Ich habe allerdings von Bekannten gehört, dass es im Sommer z.B. auf der Karlsbrücke zu regelrechten Staus kommen soll. Wir haben jedenfalls die tiefen Temperaturen gerne in Kauf genommen um den Menschenhorden auszuweichen.

Karslbruecke
Karslbruecke

 

Flughafen-Transfer

Natürlich gibt es öffentliche Verkehrsmittel; das ist der billigste Weg in die Stadt. Wir gönnen uns bei Städtereisen mit Gepäck allerdings meistens den Luxus eines Taxitransfers hin und zurück zum Flughafen. Da ich im Vorfeld nicht nur Gutes über die Prager Taxifahrer gelesen hatte, buchten wir über das Internet einen Privattransfer bei “Prague Airport Transfers” und waren sehr zufrieden. Moderater Fixpreis für das Fahrzeug (1-4 Personen), freundlicher und pünktlicher Service, online buchbar. Dazu erhielten wir noch einen Gutschein für einen Gratis-Stadtrundgang (siehe unter „Führungen“). Alles in allem eine Empfehlung wert.

 

Führungen

Meine Frau und ich sind eigentlich nicht so Anhänger von Stadtführungen für Touristen, denn häufig werden einem einfach Namen, Daten und Zahlen an den Kopf geworfen und anschliessend wird man in irgendeine Touristenabzocker-Lokalität geführt, wo man überteuerte Verpflegung oder Souvenirs “Made in Taiwan” erwerben kann. Da ich im Vorfeld dieser Reise aber sehr wenig Zeit hatte, mich einzulesen und Prag, bzw. die Tschechei eine sehr reichhaltige Geschichte hat, kam uns das Angebot von „Prague Airport Transfers“ für einen vierstündigen Gratis-Stadtrundgang gerade recht (siehe oben). Die Führung wurde von einem Tschechen in sehr gutem Englisch durchgeführt und war tatsächlich sehr informativ, unterhaltsam und ganz ohne die oben erwähnten Nachteile.

Flaggendenkmal
Flaggendenkmal

 

Kulturelles

In Prag scheint eigentlich jeden Abend etwas los zu sein: Theater, Aufführungen, (Kammer-)konzerte etc. An jeder Strassenecke hängen Plakate oder werden Flugblätter verteilt, sodass man sich problemlos noch kurzfristig entschliessen kann. Ob das in der Hauptsaison auch so ist, weiss ich allerdings nicht.

Rudolfinum
Rudolfinum

 

Preise

Mit absoluten Urteilen wie „billig“ oder „teuer“ halte ich mich bewusst zurück, denn das ist immer eine Frage des eigenen Standpunktes. Im Vergleich mit Schweizer/Zürcher Preisen haben wir die Erfahrung gemacht, dass man rund 30% weniger zahlt als bei uns. Und das, obwohl wir uns vorwiegend im touristischen Stadtzentrum bewegt haben, wo die Preise bestimmt nicht die niedrigsten sind. Konkretes Beispiel: In einem ordentlichen italienischen Restaurant/Pizzeria zahlen wir in der Schweiz für Salat, Pasta/Pizza, Dessert und Wasser rund CHF 65.- (für 2 Personen). In Prag kostet das Gleiche umgerechnet weniger als CHF 40.-. Allerdings kommt noch mind. 10% Trinkgeld dazu, das in Prag nicht inbegriffen ist. Viel mehr als CZK 1‘000.- (ca. CHF 50.-) hat es uns eigentlich nie gekostet, selbst wenn wir uns mal „was Besseres“ geleistet haben. Zwischenverpflegungen an den Strassenständen (Trdlo, Waffeln, Kartoffelchips, Crepes etc.) kosten zwischen CZK 50.- und CZK 100.- (CHF 2.50 bis 5.-)

Tredlika 

Fotografieren

An Motiven mangelt es wahrlich nicht in Prag. Man muss eher aufpassen, dass man den Wald vor lauter Bäumen noch sieht… Die Altstadt ist sehr sorgfältig restauriert und herausgeputzt. Kein Vergleich z.B. mit italienischen Städten, wo einem allerorten der Putz entgegenbröckelt. Wenn man auf einen der vielen Türme steigt (was ich unbedingt empfehle), sieht die Stadt mit ihren pastellig bemalten Barockhäusern von oben aus wie eine Spielzeuglandschaft. Gerade für Architekturaufnahmen empfiehlt sich die Verwendung eines Statives – auch am hellichten Tag. Zwar überlege auch ich jedesmal beim Packen, ob ich das sperrige Ding nicht doch lieber zuhause lassen soll, aber der Aufwand lohnt sich, glaubt mir! Im Februar/März geht die Sonne direkt hinter dem östlichen Altstädter-Brückenturm auf, wenn man auf der Karlsbrücke steht. Das ergibt phantastische Lichtstimmungen – sofern man früh genug aus den Federn kommt. Früh aufstehen empfiehlt sich sowieso, denn nur dann kann man die schönen Altstadt-Gassen fotografieren ohne dass dauernd einer ans Stativ rempelt. Das schöne rosafarbene Morgenlicht bekommt man obendrein noch gratis dazu :-). Brennweiten-technisch kann man alles brauchen, vom Weitwinkel bis zum Tele. Wenn man sich ausrüstungs- und gewichtsmässig aber beschränken möchte, kann man wohl am ehesten die Telebrennweite zu Hause lassen. Unbedingt mitnehmen (falls vorhanden) sollte man allerdings ein Makroobjektiv. Ob all der beeindruckenden Bauten und Denkmäler übersieht man nämlich allzuleicht die kleinen Preziosen unterwegs, sei es in den Auslagen der Geschäfte, ein Fassadendetail oder die Dekoration der Marktstände. Ich selber hatte zu meiner Pentax 645D Mittelformatkamera drei Objektive dabei: 2.8/55mm Normalbrennweite, 2.8/90mm Macro und 2.8/150mm Tele. Das entspricht in Kleinbildwerten ca. 43mm-120mm. „Untenrum“ wäre etwas Weitwinkligeres durchaus noch wünschenswert gewesen.

Karlsbruecke
Karlsbruecke
Osterdeko
Osterdeko

 

Diverses

Wie immer: Obige Ausführungen sind natürlich sehr subjektiv und keineswegs vollständig. Andere Leute werden zu anderen Zeiten andere Erfahrungen machen. Für Prag-Kundige wird kaum etwas Neues dabei sein, aber wer zum ersten Mal hinfliegt, kann vielleicht den einen oder anderen Tip mitnehmen.

Wer mehr Fotos von unserem Prag-Aufenthalt sehen möchte, findet auf meiner Homepage mehr Bilder.

Altstädter Ring
Altstädter Ring

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