Food-Fotografie

Eigentlich ist Food-Fotografie ja nicht so „mein Ding“, mein Schwerpunkt liegt eher draussen, bei Landschaft, Natur und Architektur. Aber mal ein bisschen über den Tellerrand gucken hat noch niemandem geschadet.

Food-Fotografie ist Studiofotografie. Und Studiofotografie bedeutet 100%ige Kontrolle (wobei „Studio“ bei mir gleichbedeutend ist mit „Esstisch im Wohnzimmer“…). Während ich mich draussen mit der Natur „arrangieren“ muss, kann ich im Studio alles selber beinflussen. Nein, ich kann nicht, ich muss! Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Wenn irgendetwas nicht absolut perfekt ist, gibt es keine Ausreden, es ist immer meine Schuld.

100%ige Kontrolle bedeutet auch, dass man 1000 Möglichkeiten hat. In der Natur fotografiere ich den Apfelbaum so wie er ist; ich kann mich noch entscheiden, von welcher Seite her aber das war’s dann auch schon. Wenn ich ihn zu verschiedenen Jahreszeiten ablichten will, muss ich für vier Fotos ein Jahr warten. Beim Apfel im Studio sind mir keine Grenzen gesetzt: Ein Apfel oder mehrere, ganz oder aufgeschnitten, rote oder grüne, high-key oder low-key, mit oder ohne Dekoration, alles ist möglich. Das bedeutet, man muss sich erst einmal im Klaren darüber sein, was man überhaupt will, bevor man loslegt.

Im folgenden ein paar Beispiele. Die erste Serie entstand auf einem alten Dia-Lichtpult, sodass nicht nur der Hintergrund komplett weiss wurde, sondern auch die Lebensmittel etwas Durchscheinendes bekommen haben (ist ein alter Hut, ich weiss…).

Food Fotografie - Mandarine
Food Fotografie – Mandarine
Food Fotografie - Apfelring
Food Fotografie – Apfelring
Food Fotografie - Aufschnitt
Food Fotografie – Aufschnitt

 

Die zweite Serie ist das genaue Gegenteil. Hier ist der Hintergrund komplett schwarz.

Food Fotografie - Erdnuss
Food Fotografie – Erdnuss
Food Fotografie - Erdnuss-Samichlaus
Food Fotografie – Erdnuss-Nikolaus
Food Fotografie - Espresso mit Amaretti
Food Fotografie – Espresso mit Amaretti

 

Bei der dritten Serie habe ich versucht, den Hintergrund zumindest ansatzweise etwas mit einzubeziehen.

Food Fotografie - Zutaten für Pizza-Belag
Food Fotografie – Zutaten für Pizza-Belag
Food Fotografie - Aprikosen getrocknet
Food Fotografie – Aprikosen getrocknet
Food Fotografie - Apfel
Food Fotografie – Apfel

Und ganz ehrlich: So wirklich zufrieden bin ich nur mit wenigen der gezeigten Fotos. Umso grösser seither mein Respekt vor den professionellen Food-Fotografen, v.a. vor denjenigen, die alles selber machen: Kochen, Dekorieren, Arrangieren, Ausleuchten und Fotografieren.

Trotzdem oder gerade deswegen werde ich mich auch in Zukunft hin und wieder mit diesem Thema beschäftigen. Denn dieses andauernde Analysieren und Optimieren in der Studiofotografie kommt einem auch in anderen Bereichen der Fotografie zugute.

Was meint Ihr zu den gezeigten Fotos? Konstruktive Kritik ist sehr willkommen; bitte benutzt dazu die Kommentarfunktion dieses Blogbeitrages.

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